Das Motto des DSAG Jahreskongress vom 20. bis 22. September im NürnbergConvention Center klingt verlockend: Business Transformation aus der Steckdose. In einem Interview erklärt uns Perry Fett, Bereichsleiter Cross Applications, Fujitsu, warum sich die Reise in die Digitalisierung eben doch nicht so einfach gestaltet und was Unternehmen tun können und müssen, um den Weg erfolgreich zu meistern. Die digitale Transformation „auszusitzen“ und abzuwarten, erweist sich jedenfalls als keine gute Option. Vor allem nicht für die Fachbereiche der Unternehmen. Auch sie müssen ihre „Hausaufgaben machen“, wie unser Kollege sagt.

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Guten Tag Herr Fett, vielen Dank dass Sie sich Zeit für dieses Interview nehmen. Als erstes möchten wir auf das Motto des DSAG Jahreskongress eingehen: Business Transformation aus der Steckdose. Ist es wirklich so einfach?

Perry FettLiest man manche Presseberichte zu diesem Thema, könnte man fast auf diesen Gedanken kommen – denn hinter dieser Theorie steckt eine einfache Formel: Unternehmen sollen Software-as-a-Services-Lösungen einführen und schon sei der Kunde in der digitalisierten Welt angekommen.

Aber: Um den Erfolg einer solchen Lösung sicherzustellen, sollte man sich sehr viel Zeit nehmen, um seine bestehenden Geschäftsprozesse zu analysieren und zu optimieren. In vielen Unternehmen ist gar nicht bekannt, wie die aktuellen Geschäftsprozesse aussehen. Solch eine Situation gilt als denkbar schlechte Ausgangslage für zukünftige Veränderungen.

Auch das Ziel der Digitalisierung steht nicht immer fest – es bleibt offen. Auch hier müssen die Geschäftsbereiche unter der Führung des Managements festlegen, wohin die Reise gehen soll und welche Mehrwerte sie dem Unternehmen letztendlich bringt.

Was genau bedeutet das zunächst für die Fachbereiche? Etwa die Hände in den Schoß legen und abwarten, was das Management vorgibt?

Nein. Die Fachbereiche müssen die anstehenden Veränderungen vorbereiten. Mit anderen Worten: sie müssen ihre Hausaufgaben machen und unter anderem Transparenz über die heutigen wirklich genutzten Geschäftsprozesse schaffen. Wir erleben es häufig, dass in Unternehmen nur die Dokumentationen vorliegen, die bei der Einführung neuer Prozesse vor einigen Jahren erstellt wurden. Sie sind deshalb teilweise schon komplett überholt.

Im zweiten Schritt sollten die Fachbereiche untersuchen, wie starre Prozesse modularisiert werden können, um mehr Flexibilität zu schaffen – und damit eine solide Basis für die spätere Digitalisierung.

Für viele Unternehmen lässt sich diese komplexe Analyse im Tagesgeschäft allerdings nur schwer bis gar nicht bewältigen. Für zukünftige Verbesserungen und Optimierungen bleibt sie aber notwendig. Oft hilft es, wenn ein externer Partner standardisierte Methoden anwendet, die Unternehmen mit modernen Softwarelösungen unterstützen.

Fujitsu entwickelte dazu das Vorgehensmodell „Process/4“. Was zeichnet dieses Modell aus und welchen Mehrwert bietet es Unternehmen, die ihren Weg in die Digitalisierung vorbereiten wollen?

Vor allem setzt das Modell dort an, wo der Kunde heute steht. „Process/4“ besteht aus verschiedenen Methoden-Bausteinen, mit denen Geschäftsprozesse und Systemlandschaften systematisch analysiert werden können. Die Methodik „Business Process mining“ nimmt die Prozesse so auf, wie sie das Unternehmen wirklich lebt und stellt sie transparent dar. Mit dieser Basis schafft „Process/4“ eine Arbeitsgrundlage und Fachbereiche können identifizieren, welche Business Prozesse sich bereits heute als ineffizient erweisen. Oder welche als nicht transformationsfähig gelten.

Mit der Aufnahme der Systemlandschaften schafft „Process/4“ Transparenz über die eingesetzte Software und Hardware und es lassen sich Veränderungen identifizieren, die eine Modernisierung der Systemlandschaften möglich machen. Dies sind nur einige Beispiele der standardisierten Vorgehensmethoden, die wir bei „Process/4“ anwenden.

Wir fassen die Vorteile dieser Methodik noch einmal zusammen. Erstens: der Kunde muss sein Vorgehensmodell nicht selbst entwickeln. Dadurch spart er Zeit und Ressourcen. Zweitens profitiert er von der Consulting-Erfahrung von Fujitsu. Wir führen den Kunden individuell durch diesen Prozess, zeigen als neutraler Berater detailliert auf, wo die Verbesserungspotenziale liegen. Zudem unterstützen wir bei der schnellstmöglichen Umsetzung.

Ja, genau. Damit sind unsere Kunden gut vorbereitet, die nächste Stufe der digitalen Transformation zu meistern. Bestimmt trifft das Motto des DSAG Jahreskongress auch irgendwann zu: Business Transformation aus der Steckdose.

Herr Fett, vielen Dank für dieses Interview!

Mehr zu „Process/4“ präsentieren wir Ihnen auf dem DSAG Jahreskongress vom 20. bis 22. September im NürnbergConvention Center. Hinter der DSAG steckt die Interessenvertretung für SAP-Anwender mit über 55.000 Mitgliedern aus über 3.000 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auf dem DSAG Jahreskongress stehen somit alle für SAP-Anwender relevanten Themen auf der Agenda. Besuchen Sie uns an unserem Stand in Halle 12, Stand Nr. 1.5. Mehr Informationen über den Kongress sowie ein ausführliches Programm erhalten Sie auch auf der Internetseite (Dieser Link funktioniert leider nicht mehr) des Veranstalters – wir freuen uns auf Ihren Besuch!