Dr_Joseph_RegerFür Dr. Joseph Reger, Chief Technology Officer Fujitsu EMEIA, hängt Erfolg nicht allein von einem Namen ab – andere Faktoren sind viel wichtiger für den CTO, der sich für uns in einem Interview mit der „Human Centric Innovation“ und der „d!conomy“ auseinandersetzt. Für Reger steht hinter jeder Veränderung, die eine digitalisierte Welt mit sich bringt, eine zentrale treibende Kraft: der Mensch. Maschinen innovieren schließlich nicht.

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Guten Tag, Herr Dr. Reger. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für dieses Interview genommen haben. Sie sind CTO eines internationalen IT-Unternehmens, die CeBIT ist mit Sicherheit eine der wichtigsten Veranstaltungen in Ihrem Kalender. Was begeistert Sie an der CeBIT am meisten?

Dass sie offenbar in der Lage ist, relevante, tagesaktuelle Themen zu adressieren. Das war eine lange und teilweise lehrreiche Entwicklung: Von den BITs – wie in CeBIT – and Bytes zu den Anwendungsthemen.

Gibt es eine Konstante auf der CeBIT oder erfindet sich die Messe jedes Jahr neu? Immerhin beinhaltet das diesjährige Motto d!conomy eine Revolution….

Sie arbeitet auf jeden Fall daran, auch durch immer neue Mottos. Aber die Mottos sind nicht das Wichtigste. Der Erfolg hängt von der Güte der gezeigten Lösungen und Anwendungen ab.

Was verbirgt sich hinter der „Human Centric Innovation“? Wie beschreiben Sie unsere Unternehmens-Vision mit Ihren eigenen Worten?

„Human Centric Innovation“ besitzt zwei Dimensionen. Erstens: Innovation für Menschen – wir streben an, mit unseren Technologien eine in jeder Hinsicht – egal ob privat oder beruflich – bessere Zukunft zu ermöglichen. Zweitens: Innovation durch Menschen – denn Maschinen innovieren nicht. Daher muss der Mensch, und zwar jeder Einzelne, befähigt und in die Lage versetzt werden, Innovationen beitragen zu können. Ob in einem kleinen Unternehmen oder einem Großen, ob in einem kleinen Land oder einem Großen – das spielt keine Rolle.

FUJITSU präsentiert auf der CeBIT die „Human Centric Innovation“. Wie sieht unsere Welt in dieser Vision von FUJITSU aus? Wo liegen die großen Chancen des Zusammenspiels von „Human Centric Innovation“ und d!conomy, dem Motto der CeBIT?

Die digitale Transformation der Wirtschaft – das verstehe ich unter d!conomy – kann nur erfolgreich sein, wenn der letztendliche Antreiber der Innovation, der Mensch, eine zentrale Rolle spielt. Die Innovationen kommen allesamt von Menschen; Maschinen oder Computer innovieren nicht. Perfektionieren vielleicht, innovieren (noch) nicht. Wir reden hier ausdrücklich über die gesamte Wirtschaft, alle Industrien und Geschäftstätigkeiten mit eingeschlossen.

Schauen wir uns die rasante Entwicklung der IT in den letzten Jahren an – unsere Welt verändert sich im hohen Tempo. Haben Grenzen in einer vollkommen digitalisierten Umgebung überhaupt noch Platz? Sehen Sie welche?

In der Entwicklung der digitalen Technologien gibt es jeweilige (meistens aber kurzlebige) Grenzen. Für die Anwendung dieser Technologien in der Wirtschaft, für die digitale Transformation also, existieren Grenzen der Kreativität, also der Ideen. Während wir die erstgenannten alleine vorantreiben können, ist eine schnelle Entwicklung in der digitalen Transformation nur in Zusammenarbeit mit den Unternehmungen möglich, die ihr Geschäft auch digital transformieren wollen.

Big Data, Cloud Computing, Mobile sowie Social und Security greifen immer mehr ineinander. Die ganze Welt vernetzt sich – können wir die Dinge überhaupt noch getrennt betrachten?

Das kann man wohl, manche Unternehmen tun es auch. Es ist bloß nicht zielführend, all diese Themen unter Einzelaspekten zu sehen.

Daten sind mittlerweile die „Währung der digitalen Welt“, das sagte Ihr Kollege Rupert Lehner auf dem Fujitsu Forum. Schließen Sie sich seiner Meinung an? Wie sollen wir mit einer solchen Währung richtig und sicher umgehen?

Das kann man so sagen. Man kann auch von Rohstoffen reden, da finde ich die Analogie etwas enger – aber bleiben wir bei Währung. Wie geht man mit Währung um? Man mehrt sie und wandelt sie um, um das eigene Geschäft voranbringen zu können. Das kann man unverändert übernehmen.

Im Rahmen der Digital Transformation werden ganze Wertschöpfungsketten digitalisiert. Welche Chancen bestehen hier insbesondere im europäischen Markt?

Ich kann härter formulieren: im Rahmen der Digitalen Transformation werden so gut wie *alle* Wertschöpfungsketten digitalisiert. In Europa haben wir allerdings kaum digitale Geschäfte à la Google, Facebook, usw. Unsere große Chance liegt in den meist analogen Geschäften, von denen wir hier sehr viele haben. Die können wir digitalisieren, auch wenn das Kernprodukt analog bleibt, während alle Teile der Wertschöpfung digitalisiert werden. Dann entsteht eine „digitalisierte Wirtschaft“ anstatt einer „digitalen Wirtschaft“. In meinen Augen liegt Europas Zukunft genau dort – in dieser „digitalisierten Wirtschaft“.

Aus der Sicht eines CTO´s – was könnte der wichtigste Trend auf der diesjährigen CeBIT sein? Mit anderen Worten: Welches Thema bestimmt Ihrer Meinung nach die Zukunft der IT?

Die Hyperkonnektivität, sprich die Vernetzung aller Menschen, Geräte, Gegenstände und überhaupt aller Dinge wird in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen. Anders gesagt: die digitale Transformation und die daraus resultierende Verschiebung zu Dienstleistungen könnte die Zukunft bestimmen.

Wir leben in einem Zeitalter, in dem Dinge intelligenter werden und sich vernetzen. Denkbar sind sogar Waschmaschinen mit einem eigenen Facebook-Account. Welche Neuheit, egal ob unrealistisch oder nicht, würden Sie ganz persönlich gerne auf einer Messe wie der CeBIT sehen?

Einen absolut wasserdichten Schutz der persönlichen Daten bei der vollen Bequemlichkeit, die wir ohne ihn gewohnt sind.

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